Heinz Hüddersen
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Vita
Im Alter von 7 Jahren bekam ich eine vereiterte Hirnhautentzünung (Meningitis) und auf Grund dieser ungewöhnlich sehr schweren Infektion und der notwenigen mehrfachen Operationen am Kopf dauerte meine Behandlung im Krankenhaus gute 5 Monate. Offensichtlich ist dabei mein Sprachzentrum in Mitleidenschaft gezogen worden und nach dem Krankenhausaufenthalt war es die große Ausnahme, wenn ich einmal ein Wort fließend sprechen konnte. Trotzdem schaffte ich die Grundschule und auch die 2-jährige Handelsschule jeweils mit einem Abschluß mit der Note "gut". Sogar eine Lehrstelle als Industriekaufmann fand ich danach. Hier hatte ich das Glück dass mein Lehrherr (so nannte man es damals) sehr viel Verständnis für mein Stottern hatte und auch dafür sorgte, dass ich ab 1965 für ein Jahr in das Sprachheilheim der AWO in Braunschweig-Querum kam und dort wieder, wenn auch mit dem einen oder anderen Haken, das Sprechen "lernte". Dieses Jahr verlängerte meine Lehrzeit entsprechend und die Prüfung machte ich mit "sehr gut". Meinem damaligen Lehrherrn verdanke ich, dass ich mein Stottern nie so richtig als Belastung empfunden habe. Den Worten meines Lehrherrn nach war Stottern mein Markenzeichen. Später, nachdem ich noch in einige andere Berufsrichtungen geschnuppert hatte, machte ich mich 1973 selbständig mit der Verwertung und Vermarktung von Carbidkalk und meine Kunden waren ausschließlich und bundesweit Kläranlagen. Auch während dieser langen Jahre blieb Stottern mein Markenzeichen. Leider erfuhr ich erst vor gut 5 Jahren von der BVSS, wurde aber dann sofort Mitglied und dieser Schritt war eine meiner besten Entscheidungen im Leben. Heute bin ich im Ruhestand und trotz meines Alters von 77 Jahren muß ich immer wieder feststellen, dass ich einfach nie so richtig erwachsen geworden bin. Sehr, wirklich sehr hat es mich gefreut, dass es mir gelang, in Mecklenburg-Vorpommern die Basis für eine Selbsthilfegruppe zu schaffen und unsere monatlichen Treffen sind eine pure Freude.